Taufe

Hier finden Sie allgemeine und konkrete Hinweise zur Taufe.

Wer kann getauft werden?

Getauft werden kann in jedem Lebensalter. Ein Kind kann evangelisch getauft werden, wenn wenigstens ein Elternteil der evangelischen Kirche angehört. In Ausnahmefällen kann auch eine Taufe erfolgen, wenn anstelle der Eltern ein evangelischer Christ oder eine Christin für die evangelische Erziehung des Täuflings Sorge trägt. Das Presbyterium (die Gemeindeleitung) muss diese Ausnahme genehmigen. Religionsmündige Erwachsene müssen vor ihrer Taufe im christlichen Glauben unterwiesen werden. Dazu finden vor der Taufe mehrere Gespräche statt. Jugendliche, die als Kind nicht getauft wurden, können sich kurz vor der Konfirmation oder im Rahmen des Konfirmationsgottesdiensts taufen lassen.

 

Warum wird überhaupt getauft?

Mit der Taufe wird ein Mensch in die weltweite christliche Gemeinschaft aufgenommen. Gott verspricht mit dem Sakrament der Taufe: „Du gehörst zu mir, ich bin für dich da, ohne Wenn und Aber.“ Die Taufe ist aber auch das Ja des Menschen zu Gott. Wer sich taufen lässt, bekräftigt: „Ja, ich will zu Jesus Christus, zu Gott und zu dieser Kirche gehören.“ In der Bibel heißt es: „Jesus sprach: Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker. Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen haben. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.“ (Matthäus 28,19f.)

 

Wozu ist das Wasser bei der Taufe da?

Das Wasser ist das wichtigste Zeichen der Tauffeier. Es ist das Urelement des Lebens. Die Täuflinge erfahren symbolisch, wie Jesus Christus durch den Tod zum ewigen Leben gelangt ist: Ursprünglich wurde der Täufling bei der Taufe völlig unter Wasser getaucht – das bedeutete Gefahr, Untergang und Tod. Dann aber wurde er wieder herausgeholt – das bedeutete Errettung und neues Leben. Heute wird der Täufling bei uns nicht mehr untergetaucht, sondern an seiner Stirn mit etwas Wasser übergossen. Die Bedeutung ist aber die gleiche geblieben: Die Taufe dokumentiert, dass der getaufte Mensch auf die Seite Gottes gehört – auf die Seite des Lebens, der Liebe, der guten Mächte.

 

Was geschieht noch bei der Taufe?

Die Taufe verbindet uns ganz eng mit Jesus. So wie Jesus von sich gesagt hat: „Ich bin das Licht der Welt“ (Johannes 8, 12), so traut er es auch allen zu, die durch die Taufe zu ihm gehören: „Ihr seid das Licht der Welt“ (Matthäus 5, 14). Durch das Entzünden der Taufkerze im Anschluss an die Taufhandlung wird symbolisch das beginnende Leben des Täuflings in der Gemeinde angedeutet.

 

Die Taufe geschieht auf den Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Durch die Taufe werden wir zugleich hineingenommen in die Gemeinschaft aller Getauften. Wer zu Jesus gehört, der gehört zur christlichen Kirche, zur Ortsgemeinde wie auch zur Kirche weltweit.
Getauft sein – Christsein – bedeutet allerdings nicht nur äußere Mitgliedschaft in der Kirche. Es hat mit dem ganzen Leben zu tun. Einmal getauft zu sein, das ist der Anfang eines Glaubensweges. Gott hat einen Bund mit mir geschlossen und er wird diesen Bund niemals aufkündigen. Dies steht fest, auch wenn mein Glaube einmal von Fragen und Zweifeln bedrängt wird. Die Taufe gilt ein Leben lang. Auch wer später aus seiner Kirche austritt, bleibt doch getauft.

Ein Taufspruch – ein Vers oder ein kurzer Text aus der Bibel – bringt solchen Zuspruch und Anspruch auf unser Leben zum Ausdruck. Als eine Art Lebenslosung soll er den Täufling begleiten. Früher wurde er meist von den Pfarrerinnen und Pfarrern ausgewählt, heute können ihn die Eltern oder ältere Täuflinge selbst aussuchen. Taufsprüche können Wünsche für den Täufling aufgreifen oder dessen Besonderheiten berücksichtigen. Der Taufspruch wird mit dem Namen des Täuflings und dem Taufdatum in die Taufurkunde eingetragen. Eine Auswahl finden Sie z.B. unter www.taufspruch.de .

 

Wozu sind bei der Kindertaufe die Paten da?

Paten und Patinnen haben eines der wichtigsten Ehrenämter in der Kirche. Die älteste Christenheit war sich darüber im Klaren, dass die Gemeinde, wenn sie kleine Kinder und Säuglinge tauft, auch für deren christliche Erziehung Verantwortung tragen muss. Die Eltern dürfen damit nicht allein gelassen werden. Weil sich aber schlecht die ganze Gemeinde daran beteiligen kann, wurde diese Aufgabe einem Paten (wörtlich: „geistlicher Vater“) übertragen. Er war also Beauftragter und Repräsentant der Gemeinde für das getaufte Kind! Eltern und Patinnen sowie Paten haben die Aufgabe, dem Kind vom Glauben an Gott zu erzählen. So kann das Kind lernen, warum es getauft wurde und kann dann entscheiden, ob es konfirmiert werden möchte. Jugendliche und Erwachsene brauchen keine Patin bzw. Paten, um getauft zu werden. Patinnen und Paten werden in das Kirchenbuch eingetragen.

Pate oder Patin können alle getauften evangelischen Kirchenmitglieder werden. Auch Mitglieder einer anderen christlichen Kirche aus der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) können das Patenamt übernehmen.

Oft sind Menschen, die als Paten ausgesucht wurden, nicht mehr in der Kirche. Was tun? Dann wird mit der Pfarrerin besprochen, dass diese Menschen bei der Taufe mit dabei sind, aber nicht als Paten ins Kirchenbuch eingetragen werden. Die Aufgaben, die die Eltern mit dem Patenamt verbinden, können diese Personen aber dennoch ausfüllen.

 

Wie geht es nun weiter?

Nun haben Sie allgemeine Hinweise zur Taufe gelesen. Wenn Sie nun möchten, dass Ihr Kind oder auch Sie selbst getauft werden, dann melden Sie sich bitte in unserem Gemeindebüro. Es gibt einige Sonntage im Kirchenjahr, die wir als Taufsonntage ausgewiesen haben. Zweimal im Jahr werden auch an einem Samstag Mittag Taufgottesdienste gefeiert. Wenn Sie einen Termin verabredet haben, dann bekommen Sie Unterlagen mit den wichtigen Hinweisen zugeschickt. Rechtzeitig vor dem Gottesdienst wird sich Pfarrerin Steinau bei Ihnen melden und einen Termin für ein Taufgespräch verabreden. Dabei geht es dann um den Ablauf der Taufe, um Liedwünsche, Fürbittenvorschläge und natürlich um alle Ihre Fragen.

 

Welche Unterlagen sind für eine Taufe notwendig?

Bitte halten Sie zum Taufgespräch die Geburtsurkunde des Täuflings bereit. Ebenso benötigen wir die Patenbescheinigung derjenigen, die Patin oder Pate werden sollen. Diese können im jeweiligen Gemeindebüro der Wohnsitzkirchengemeinde (evangelisch) oder beim Pfarramt der Wohnsitzpfarrei (römisch-katholisch) beantragt werden. Sollten die Paten evangelisch sein und zur Kirchengemeinde Mayen gehören, brauchen Sie keine Bescheinigung, da wir alle Angaben im Meldesystem haben. Da wir in der Kirche sog. Tauftropfen aufhängen, bitten wir Sie, ein Foto des Täuflings bereitzuhalten, das wir dann mit aufhängen können. Zudem können Sie gerne eine eigene Taufkerze gestalten oder gestalten lassen. Wenn Sie das nicht möchten, bekommen Sie eine Kerze von der Gemeinde geschenkt.